DANNY HERMANN

Bildender Künstler

Adam & Eva 2.0
Eine Reflexion über Künstliche Intelligenz

Adam und Eva 2.0
Ölfarben auf Leinwand
145 x 96 cm
2015

Im Jahr 2015 schuf der Künstler Danny Hermann während seines Studiums an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ein Kunstwerk, das die Grenzen zwischen Kunst, Technologie und Philosophie verwischt. Das 145 x 96 cm große Ölgemälde mit dem Titel „Adam & Eva 2.0″ ist eine moderne Interpretation des biblischen Motivs der ersten Menschen, jedoch mit einer tiefgreifenden Wendung.

Das Zentrum des Bildes wird von einem menschlichen Gehirn beherrscht, das von Snake, einer Person, an zwei Roboter Adam (links) & Eva (rechts) übergeben wird. Auf dem Gehirn befindet sich der Schriftzug „KI“, der für Künstliche Intelligenz steht. Dieses Symbol verleiht dem Werk eine zusätzliche Bedeutungsebene und wirft die Frage auf, ob das eigenständige Denken, das bisher ausschließlich dem Menschen zugeschrieben wurde, nun eine Eigenschaft ist, die wir mit unseren eigenen Kreationen teilen.

Die linke Figur, Adam, stellt eine bereits fortgeschrittene Integration von KI dar – sein Gehirn wurde bereits eingesetzt. Interessanterweise hält er eine Waffe hinter sich versteckt, ein Hinweis auf den potenziellen Verrat oder die Gefahren, die Wissen mit sich bringen kann. Eva, die rechte Figur, steht noch am Anfang dieses Übergangs, ohne Gehirn, unschuldig und noch nicht korrumpiert von der Macht des Wissens.

Die düsteren Farben und die raue Textur des Gemäldes unterstreichen das Gewicht des Themas und schaffen eine Atmosphäre der Unsicherheit und Vorahnung. Die Verwendung der Schlange als Überbringer des Wissens ist eine direkte Anspielung auf den biblischen Sündenfall, wobei hier die Frucht des Wissens durch Technologie ersetzt wurde.

In „Adam & Eva 2.0“ reflektiert der Künstler die Dualität des technologischen Fortschritts – als Quelle großer Macht und möglicher Zerstörung. Es ist eine eindringliche Mahnung, dass mit dem Fortschritt auch eine ethische Verantwortung einhergeht. Das Werk lädt den Betrachter ein, über die Folgen unseres Strebens nach Wissen und Kontrolle in einer zunehmend digitalisierten Welt nachzudenken. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Kunst uns dazu anregen kann, die grundlegenden Bedingungen unserer Existenz und die Möglichkeiten unserer Zukunft zu hinterfragen.